Samstag, 4. Juni 2011

Fast fertige Laube, freier Geist

Heute hat es geruckt, aussen ist meine Laube fast fertig, die Tür ist drin.
Alles sieht noch etwas schief aus. Die Optik des Iphones ist nicht die beste,
Montag sind Arbeiten zum Tarnen und Täuschen angesagt, ihr werdet sehen,
die Laube wird gerader aussehen, als sie tatsächlich ist.


Die Laube ist ungewöhnlich hoch, für einen Kleingarten sogar
um 50cm zu hoch. Hier sind wir keine Kleingärtner, wir sind Parzellaner,
Parzellaner können vom Prinzip her machen was sie wollen, selbst
nichts kann der Parzellander machen, solange er dies auf der
eigenen Parzelle macht. Findet der Parzellaner nach Aufgabe der
Parzelle niemanden, der die Ergebnisse seines Schaffens übernimmt, zahlt
er alle sechs Monate seine Pacht von um die 55.-Euro und gut ist.

Ein Parzellaner kann, wenn er will, seine 300 Quadratmeter mit allen
erdenklichen Bau- und Kunstwerken versehen und vierzig Jahre
von der Ferne beobachten, wie die Natur alles wieder zurückholt.
Solange nichts auf die Nachbarparzelle fällt ist auch das okay.

Wie berits an anderer Stelle erwähnt gibt es nur eine
tatsächliche Vorschrift. Die Wege der Anlage sind
vom Anlieger bis zur Wegmitte freizuhalten. Selbst hier
genießt der Parzellaner größte Freiheit. Manche halten
ihren Gartenwegabschnitt duch wöchentliche Kürzung
mit der Grasschere in Schach, andere flammen ab und
streuen Kiesel, einer hat gar mit zwei Granitgrenzsteinen
seinen Wegesabschnitt markiert. Die weitaus überwiegende
Mehrheit der Parzellaner grübelt seit Jahrzehnten über den
Umgang mit der Pflicht.

Der Parzellaner ist frei im Geist und eigenem Handeln.

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